Husten ist zur Zeit ein ganz besonderes Thema. Nachdem trockener Husten eines der häufigsten Symptome einer Covid-19 Infektion ist, hat man den Eindruck, dass gerade das Husten in der Öffentlichkeit absolut verpönt ist. Wer Schulkinder zuhause hat, kennt das Dilemma: hätte man die Kinder mit einem „gewöhnlichen“ Husten vor einem Jahr noch bedenkenlos zur Schule geschickt, läuft diesen Herbst so einiges anders. Husten? – Nur ja nicht in die Schule schicken…!
Was also tun bei Husten? Hier meine besten natürlichen Heilmittel sowohl für Kinder, als auch Erwachsene:
Warme Milch mit Honig
Ein einfaches, altes Hausmittel speziell bei trockenen Husten ist warme Milch mit Honig: Auf eine Tasse ca. 40 Grad warme Milch gibt man einen gehäuften Löffel Honig. Am besten Honig von Imkern aus der Region verwenden, die in Supermärkten erhältlichen Honige sind oft gestreckt mit Honig aus nicht EU Ländern und zudem industriell verarbeitet.
Wer lieber Tee statt Milch trinkt, bereitet sich einen Hustentee:
Brust und Hustentee
Die Topstars unter den Heilpflanzen gegen Husten sind:
- Spitzwegerichblatt (Plantago lanceolata): einen ausführlichen Betrag zum Spitzgegerich findest du unter diesem Link: Spitzwegerich – Plantago lanceolata
- Thymiankraut (Thymus vulgaris)
- Eibischwurzel ( Althea officinalis)
- Malvenblatt (Malva silvestris)
- Königskerzenblüten (Verbascum album)
- Anisfrüchte (Pimpinella anisum)
- Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra)
Qualitativ hochwertige Arzneitees findet man einzeln oder als Teemischung in der Apotheke. Viele der oben genannten Heilpflanzen sind bei uns heimisch und wachsen auf Wiesen oder in Gärten.
Hustensaft
Hustensäfte gibt es in zahlreichen Variationen, pflanzlich oder mit chemischem Wirkstoff, schleimlösend, hustenreizdämpfend oder beides gleichzeitig. Lass dir bei der Auswahl von deinem Apotheker deiner Apothekerin helfen, sie werden dich gerne beraten.
Mein Lieblingshustensaft ist der der Firma Weleda (unbezahlte Werbung). Er schmeckt gut und hilft ausgezeichnet.
Brustwickel
Ein unverzichtbares Zubehör in meiner Hausapotheke ist der Brustwickel. Beim ersten Versuch – damals noch im Kindergartenalter – war mein Sohn noch sehr skeptisch und lies sich den Wickel nur widerwillig anlegen. Beim nächsten Mal ging es dann schon ohne Überredungskünste und inzwischen gehört der Brustwickel bei uns zum Standardrepertoire.
Die Vorteile liegen für mich ganz klar auf der Hand: ein Wickel wärmt den ganzen Brustbereich über Nacht, ohne zu verrutschen.
Wir verwenden einen fertigen Wickel von Wickel & Co (unbezahlte Werbung), wer geschickt in Handarbeiten ist, kann sich auch leicht einen Wickel selbst nähen. Unser Wickel besteht aus einem Außentuch mit Klettverschluss, einem Zwischentuch aus Baumwolle und einer Innentasche aus Leinen. Diese fülle ich gerne mit Heilwolle, um den wärmenden Effekt zu verstärken. Gerne verwende ich auch ätherische Öle und Bienenwachs für einen Wickel. Die Bienenwachskompressen dazu stelle ich selbst aus unserem eigenen Entdeckelungswachs her. Eine Anleitung dazu findest du unter diesem Link: Zero Waste – Bienenwachstuch statt Frischhaltefolie. Die Bienenwachstücher eignen sich freilich nicht nur für Wickel, sie sind mittlerweile auch sehr beliebt als Ersatz für Frischhaltefolie.
Für den Wickel erwärme ich die Bienenwachskompressen kurz mit dem Fön. Sie lassen sich problemlos mehrmals verwenden.
Wer sich intensiver mit dem Thema Wickel beschäftigen möchte, von Ursula Uhlemayr gibt es ein ausführliches, interessantes Buch zum Thema.
Top oder Flop?
Häufig liest man von Rettich- oder Zwiebelsaft als Geheimtipp gegen Husten. Ich habe beides schon probiert und war von keinem begeistert. Geschmacklich gewöhnungsbedürftig bis ekelhaft – da greife ich lieber auf andere Mittel zurück.
Extratipp:
Gerade an kalten, schönen Wintertagen leiden unsere Atemwege unter der trockenen Luft. Beheizte Innenräume verschärfen die Situation zusätzlich. Optimal für unsere Schleimhäute wäre eine Luftfeuchtigkeit von 50-60%. Dies erreicht man im Winter zum Beispiel mit einem Luftbefeuchter. Lüften alleine ist bei Minusgraden im Winter zu wenig, weil auch die Außenluft eine zu geringe Luftfeuchtigkeit aufweist.