Lange gesucht, endlich gefunden und schließlich verbannt. Das ist die Kurzzusammenfassung meiner Begegnung mit dem Waldmeister.
Immer wieder las ich Rezepte von Waldmeisterbowle oder Waldmeistersirup, die ich gerne ausprobieren wollte. Dem Ganzen stand nur eines im Weg – ich konnte diese Pflanze jahrelang nicht finden! Dabei sind die Blätter des Waldmeisters in Form von 6-8 zähligen Blattquirlen recht auffällig, das weiß blühende Kraut ist leicht erkennbar.
Vor einigen Tagen ließ der Zufall mich unweit von Zuhause auf den Waldmeister stoßen! Voller Freude habe ich ihn zum Trocknen mitgenommen und war schon gespannt auf den ausgeprägten, wohligen Duft des Waldmeisters. Womit ich nicht gerechnet habe: der Waldmeister riecht intensiv nach Marzipan! Das heißt, er STINKT extrem nach Marzipan! Und ich hasse Marzipan! Es hat daher nicht lange gedauert und ich habe den Waldmeister aus meiner Küche – aus meiner Wohnung – aus meiner Heilkräutersammlung verbannt. Da bleibe ich lieber beim Holundersirup und harntreibende, beruhigende Heilpflanzen gibt es auch andere.
Wirkungen
Der Waldmeister wird in der Schulmedizin nicht verwendet. Man findet ihn in alten Kräuterbüchern, wo er als harntreibend, beruhigend und blutreinigend beschrieben wird. Gerne wird er in Kombination mit Walderdbeere, Ehrenpreis und Johannisbeerblatt als Maitrank empfohlen.
Verwendung in der Küche
Nachdem ich ihn selber nicht probieren wollte, werde ich hier auch kein Rezept mit Waldmeister vorstellen. Wer ihn mag, trinkt den Waldmeister als Sirup oder Bowle.
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Literatur:
- Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde, Ursel Bühring, Haug, 4.Auflage 2014
- Unsere Heilpflanzen, Hans Richer, Verlage der St. Josef Buchbrüderschaft Rosenheim, 1920
- Gesundheit durch Heilkräuter, Richard Willfort, Rudolf Trauner Verlag, 1973
- Essbare Wildpflanzen, Fleischhauer – Guthmann- Spielberger, AT Verlag, 10. Auflage 2011