Heilpflanzen richtig sammeln und trocknen:

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In einem inzwischen fast 100 Jahre alten Kräuterbuch habe ich folgende 10 Gebote für den Kräutersammler gefunden, die auch heute noch aktuell sind:

1. Sammle nur nach Anleitung und was du sicher kennst.
2. Du sollst mit sauberen Händen und sauberem Sack oder Korb zum Sammeln gehen.
3. Schone die Feldfrüchte und Waldanlagen.
4. Schone die Pflanzen von denen du sammelst. Fördere ihre Verbreitung durch Ausstreuen von reifen Samen.
5. Sammle jedes Kraut für sich und zur rechten Zeit.
6. Was naß und schmutzig ist, was welk und krank aussieht, sollst du nicht sammeln.
7. Gib Acht, dass du nicht Käfer, Raupen, Schnecken oder anderes Getier miteinbringst.
8. Was du gesammelt hast, sollst du auf sauberer Unterlage an luftigem Ort zum Trocknen ausbreiten.
9. Im Sonnenschein darfst du nur solche Kräuter trocknen, die dadurch ihre natürliche Farbe nicht verlieren. Auch den würzig riechenden Kräutern schadet der Sonnenschein.
10. Was gründlich getrocknet ist, verwahre in luftigen Säcken, damit es vor Schimmel und Fäulnis verschont bleibe.

Wo wird gesammelt?

Auf unbelasteten Feld- Wald- und Wiesenrändern, Brachflächen, Waldlichtungen, Flussufern, oder im eigenen Garten, sofern vorhanden.

Wo sollte nicht gesammelt werden?

  • in Naturschutzgebieten neben stark befahrenen Straßen, Bahnlinien (Feinstaub, Schwermetallbelastung!)
  • überall dort, wo (vermutlich) mit Pestiziden gearbeitet wird, wie auf intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen, aber auch Gärten in denen mit Unkrautvernichter oder Insektiziden gearbeitet wird.
  • links und rechts des Weges von beliebten Hundespazierwiesen (selbsterklärend)
  • klarerweise sammeln wir auch keine geschützen oder gefährdeten Pflanzen, zum Beispiel Arnika auf Bergwiesen.

8. Was du gesammelt hast, sollst du auf sauberer Unterlage an luftigem Ort zum Trocknen ausbreiten.

Die frisch gesammelten Heilpflanzen werden ungewaschen (waschen schädigt bei ätherischen Ölpflanzen die Zellen und führt zu Wirktstoffverlust) und unzerkleinert ausgelegt und zwar: luftig, trocken, schattig, staubfrei.

Man legt die frisch gesammelten Kräuter z.B. auf eine Küchenrolle oder ein sauberes Baumwolltuch so aus, dass möglichst wenige Blätter oder Blüten aufeinander liegen.
Fertig getrocknet sind die Heilpflanzen dann, wenn das ganze Pflanzenmaterial strohtrocken ist, das heißt, sich raschelnd zerbröseln lässt. Erst dann werden die Pflanzen aroma-, licht- und feuchtigkeitsgeschützt abgefüllt und beschriftet.

 

 

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